Der Top-Trend im Bereich der innovativen Technologien ist Cloud-Computing. Im Jahr 2018 nutzen deutsche Unternehmen bereits drei Viertel die Rechenleistungen aus der Cloud (73 Prozent). In 2017 waren es noch 66 Prozent. Knapp ein Fünftel der Unternehmen planen oder diskutieren über den Einsatz von Cloud-Computing (19 Prozent). Für lediglich 8 Prozent der Unternehmen ist die Cloud noch kein Thema. Dies geht aus den Ergebnissen einer repräsentativen Studie von Bitkom Research unter 553 Unternehmen ab 20 Mitarbeitern in Deutschland hervor, die von der KPMG AG in Auftrag gegeben worden ist. Dr. Axel Pols, Geschäftsführer von Bitkom Research weist darauf hin, dass Cloud-Computing-Anwendungen immer mehr zu einem unabdingbaren Bestandteil der Unternehmens-IT werden, kosteneffizient sind und die Basis für zukunftsfähige Geschäftsmodelle werden. Aus Anwendersicht bezeichnet Cloud-Computing die bedarfsgerechte Nutzung von IT-Leistungen wie Software, Speicherplatz oder Rechenleistung über Datennetze. Dieses Datennetz kann entweder ein unternehmens- bzw. organisationsinternes Intranet (Private-Cloud-Computing) oder ein öffentliches Internet (Public-Cloud-Computing) sein.
Cloud Computing: Motor der Digitalisierung
Die Implementierung Cloud-Computing ist der Motor der Digitalisierung in den Unternehmen. Dies bestätigen 50 Prozent der befragten Cloud-Nutzer (57 Prozent). Sogar 24 Prozent geben an, dass Cloud-Computing die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle positiv beeinflusst. Peter Heidkamp, Head of Technology bei KPMG bestätigt, dass die digitale Transformation eines Unternehmens häufig mit Cloud-Lösungen beginnt und diese der Treiber der Digitalisierung darstellen.
Cloud-Anwendungen gehe häufig einher mit dem Hauptaspekt „Datenschutz“. Die Mehrzahl der Unternehmen (90 Prozent) geben bei der Auswahl eines Cloud-Dienstleisters an, dass die Konformität mit der Datenschutz-Grundverordnung bei Cloud-Lösungen unverzichtbar ist. Laut Pols ist der Datenschutz das auschlaggebende Entscheidungskriterium bei der Wahl einer Cloud- Technologie.
Größter Vorteil: Schnelle Skalierbarkeit der IT
Trotz, dass die Public-Cloud im Vergleich zu den anderen Clouds noch recht unbekannt ist, machen die Public-Cloud-Anwender größtenteils positive Erfahrungen. Die meisten Anwander (80 Prozent) stellen eine schnellere Skalierbarkeit ihrer IT-Leistungen fest, gefolgt von einem verbesserten ortsunabhängigen Zugriff auf ihre IT (79 Prozent). Allein 54 Prozent verbesserte mittels der Public Cloud die eigene Datensicherheit. Weiterhin konnten die Anwender aufgrund der Public-Cloud ihre IT-Kosten (18 Prozent) sowie ihren IT-Verwaltungsaufwand (37 Prozent) reduziert. Nur der Aufwand durch die Public-Cloud hat etwas zugenommen (36 Prozent). Ergänzend weist Heidkamp jedoch darauf hin, dass die Bedeutung der Schlüsseltechnologien wie Künstliche Intelligenz (2 Prozent) und Blockchain (1 Prozent) sich zukünftig beträchtlich ändern.
Häufigstes Hemmnis in Unternehmen: Sicherheit
Die Datensicherheit ist das größte Hemmnis von den Unternehmen, die noch keine praktische Erfahrung mit Public-Cloud-Lösungen haben. 73 Prozent der Nicht-Nutzer befürchten einen unberechtigten Zugriff auf sensible Unternehmensdaten (2018: 63 Prozent). Zudem haben Unternehmen Angst vor Datenverlusten (64 Prozent) und jeder zweiter Nicht-Nutzer (51 Prozent) ist der Annahme, dass die Rechtslage unklar sei. Ein weiteres Hemmnis der unerfahrenen Anwender liegt darin, dass sie die Integrationsfähigkeit der Public-Cloud-Lösungen mit der internen IT anzweifeln (43 Prozent). Positiv ist jedoch zu betrachten, dass lediglich jeder fünfte Nicht-Nutzer (22 Prozent) von internem Widerstand berichtet (2017: 35 Prozent). Marko Vogel, Partner Cyber Security bei KPMG, weist darauf hin, dass Sicherheit in sämtlichen Prozessschritten innerhalb des Cloudeinsatzes nachhaltig berücksichtigt werden muss, damit die Sicherheitsbedenken die Digitalisierung im Unternehmen nicht ausbremst. Trotz der Sorge um mögliche Sicherheitsthematiken sind Nicht-Nutzer viel positiver auf die Public Cloud Lösung gestimmt, als auf die eigene IT im Unternehmen.
Quelle: KPMG Deutschland (2019), „Cloud-Monitor 2019“ Foto: GoodMenGroup