Nehmen wir an, ein Unternehmen hätte das perfekte System des User Generated Content realisiert und würde nun am laufenden Band bestes Storytelling praktizieren und Content produzieren, wie sind diese Inhalte dann zu bezeichnen? Als „Native Advertising“, als „endlich kein Werbemist mehr“ oder schlicht als „relevant“?
Werbung durch die Hintertür
Kann die Unternehmenskommunikation sich soweit von den latentesten Push-Absichten emanzipieren, dass nicht einmal mehr ein Fünkchen Marketingabsicht beim Empfänger überspringt? Oder ist Content Marketing doch der Mephistopheles der Werbung, der seine Absatzabsichten zwar kaschiert, am Ende sich aber durchs Hintertürchen als Verkäufer über Inhalte und Services hineinschleicht? Denn was nutzt der beste Content, wenn er am Ende nicht verkauft?!
Content-Marketing als verkappte Werbung?
Die berechtigte Hoffnung im Content-Marketing ist zwar, dass der Nutzer den Daumen für Service, Angebot oder Produkt hebt, die Kommunikationsampel auf grün stellt und die Marke (sorry, das Wort sollte man ja tunlichst vermeiden) in die digitale Verbraucherwelt durchwinkt. Ein Kunststück, das noch nicht allen Werbetreibenden gelingt, Werbung zu machen, ohne Werbung zu sein. Da muss man schon sehr tief in Wahrnehmungsmuster und CRM-Profile einsteigen. Und es bedarf der Dauerberieselung von Nutzern, dass Content eben keine Werbung ist, sondern gemeinsame Interessensbildung von Unternehmen und Kunde. Die digitalen Schnittstellen ermöglichen es beiden Seiten, sich hier neu zu finden und zu experimentieren. Frischer Wind hat der Kommunikationsbranche schon immer gut getan, selbst wenn der Kurs momentan sich nur bedingt festlegen lässt. Auf seine Art eben eine Open Source.