Unterwegs auf der digitalen Autobahn. Analoge Ausfahrt gesperrt.

Unterwegs auf der digitalen Autobahn. Analoge Ausfahrt gesperrt.

Vor kurzem erreichte mich eine E-Mail mit dem Aufmacher, wie weit mein Unternehmen (sprich die Agentur) auf dem Weg der Digitalisierung sei? Und natürlich auch „Ihre Kunden“. Mit der Frage: „Wissen Sie genau, wo Sie beide stehen?“, endet das Intro. Die Dringlichkeit der Frage als auch die beherrschende Präsenz des Themas der Digitalen Transformation quer durch alle Fach- und Wirtschaftsmedien macht eines klar: Eine Ausfahrt in analoge Welten gibt es so gut wie nicht mehr.

Digitalisierung ist der Imperativ für die moderne Unternehmenskultur.

Die 4. Industrielle Revolution hat dem Internet der Dinge den absoluten Schub verpasst. Digitale Transformation ist zur strategischen Notwendigkeit in der Businessausrichtung avanciert. Wer wettbewerbsfähig bleiben und die richtigen Tools für hybride Verbrauchergruppen bereitstellen will, muss die Digitalisierung seines Geschäftsmodells vorantreiben. Omni-Kanal-Fähigkeit inklusive. Soweit das kurze Fazit aus der vielfältigen Lektüre zum Meta-Thema Digitale Transformation, Multi-Kanal-Vertrieb und Customer Journey Marketing.

Analoge Ausfallstraßen werden nach wie vor gebraucht.

Nun ja, die digitale Autobahn ist lang, sehr lang. Und so manches Unternehmen nimmt noch (notwendigerweise) die (analoge) Bundes- oder Landstraße. Sozusagen die Ausfallstraßen, weil es mit seinem Geschäftsmodell (noch) nicht auf den rasanten High-Way passt. Und dennoch kommen auch Fahrer ohne Digital-Vignette ans Ziel. Manchmal sogar effizienter als auf der Daten-Schnellstraße. Auch deshalb, weil es Kunden gibt, deren Lieblingsstrecken im Customer-Journey das City-Light, das klassische Mailing, das Telefonat oder die persönliche Nähe in Form des physisch anwesenden Beraters  zum Unternehmen sind. Daraus folgt: Noch müssen Unternehmen sich nicht bedingungslos der digitalen Neuzeit unterwerfen, wenn die Effizienz im Kundenbeziehungsmanagement auch anders geht. Es ist ja kein Ausschließlichkeits-Dogma. Genauso wie es neben der steigenden Zahl an E-Book-Lesern immer noch die traditionellen Leser gedruckter Buchexemplare gibt. Das mag den Anschein eines demokratischen Miteinanders erwecken. Allerdings hat die F&E-Geschichte stets wieder bewiesen: Kommt eine Innovation erst einmal ins Rollen, hält sie niemand mehr auf.

Digitale Adaption ist besser als Disruption.

Zum Glück ist die Digitalisierung keine abrupte Strategie, sie will evolutionär in Organisationsstrukturen und Prozesse implementiert werden. Hier bilden fundierte Chancen-Risiken-Analysen und Fachkonzepte die Grundlagen für einen homogenen digitalen Wandel. Es sollte jedoch klar sein, dass digitale Transformation kein Teilprojekt ist, sondern ganzheitlich gedacht und auf allen Ebenen des Unternehmens und Vertriebs umgesetzt werden will. Insofern: Ja!, ich bin digital weiter gekommen. Aber noch nicht am Ziel. Klaus E. Jopp

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