Eine der großen Leistungen des Web 2.0 ist die Befreiung des Konsumenten von den Monologen der Werbung und die Etablierung eines neuen Empfängertypus, des Prosumenten. So ist mit der Zeit über die Social Networks auf Seiten der User und Verbrauchern eine regelrechte „Kreativindustrie“ entstanden. Es wird bewertet, rezensiert, empfohlen, geschrieben, beworben und geworben. Und sich selbst inszeniert.
Personal Branding oder was – Selfies machen noch keine Marke.
Die Markenmaschinerie in eigener Sache läuft auf Hochtouren. YouTube Stars nutzen die Mechaniken der Werbung und Verkaufsförderung, betreiben mehr oder weniger erfolgreich ihre Kanäle und promoten nebenher Produkte von Unternehmen. Mit Videostream Apps steht ein weiteres Sprungbrett bereit, Newcomern an die Spitze des Prosumenten-Marktes zu verhelfen. Voraussetzung: ein gesundes Maß an Narzissmus, toughes Konzept und Multiplikatoren.
Narzissmus in Erträge verwandeln – Geschäfte mit dem eigenen ICH lohnen sich.
Wirft man der Werbung vor, sie nerve, dränge sich auf und sei zu einseitig, bleibt bei so manchen „Werbeformaten“ von Social Media Protagonisten zu fragen: „Wo bitte ist der Unterschied?“ Selbst- und Formatinszenierungen, absenderorientierte Botschaften und der unverkennbare Wille, etwas zu verkaufen, ist dem Grunde nach Werbung. Mit deutlicher Zustimmung der User. Und je mehr Abonnenten und Sponsoring- und Unternehmenspartner um so besser für den Cash-Flow. Was beweist: ohne Werbung geht es auch in der Selfie-Kultur des Social Web nicht.